Es kommen drei Damen geritten

Es kommen drei Damen geritten
Heisa Fipilatus
Von Adel und von Sitten
Heisa Fipilatus

Wir wollten gern die erste Tochter –
Heisa Fipilatus
Was woll´n Sie mit der ersten Tochter? –
Heisa Fipilatus
Wir woll´n sie in ein Kloster haben – ‚
Heisa Fipilatus
In was für´n Kloster woll´n Sie sie haben –
Heisa Fipilatus
In das Sankt Marien Kloster –
Heisa Fipilatus
Was soll sie in dem Kloster machen? –
Heisa Fipilatus
Sie soll das Sticken und Stricken lernen
Heisa Fipilatus
Das hat sie schon bei uns gelernt
Heisa Fipilatus
So soll sie waschen und bügeln lernen
Heisa Fipilatus
Nun, so nimm sie hin zu dir
Heisa Fipilatus

Ade, ade, lieb Mütterlein
nun muß ich von dir scheiden
ich komme in ein Klösterlein
und muß da viel arbeiten
ich kriege Schläge mit der Ruth
daß meine Finger bluten
ade, ade, ade!


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Anmerkungen zu "Es kommen drei Damen geritten"

Aus Kassel , um 1860 gespielt, Mitgeteilt von einer geborenen Kasselerin an Dr. Eskuche . Sie bemerkt dazu brieflich: „Das war ein sehr feierlich wirkendes und allbeliebtes Singspiel der Kasseler Kinder“ An der Wand eines Hauses hatten sich die Kinder in einer Reihe aufgestellt, von der Gegenseite kamen die drei adligen Damen, des Reiters Bewegungen nachahmend und brachten ihr Anliegen vor. Darauf folgte der Wechselgesang. Bei „ade, ade“ drückte die Abschiednehmende der Mutter die Hand.

Mehr über:

Dieses Spiel wurde „am Valentinstage , also an dem Tage aufgeführt, wo das Vielliebchen ( die Braut auf ein Jahr ) erwählt, oder – was dasselbe ist – die sonderbare Sitte der Mädchenausrufung ( Mailehen ) stattfand, ein halbrechtlicher Brauch , der schon zur Ritterzeit (als Knappenehe und Sommerbuhlen) gekannt war und bei den Bauern seit Anfang des 14. Jahrhunderts im Ring von Wittenweiler mit dem dazugehörigen Lied nachweisbar ist.“ (Über das Mönch- und Nonnenspiel, Böhme, 1897)

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