Im Gesang vergißt das Kind, das Krieg ist

Hugo Löbmann (in: Deutsche Schulpraxis - Wochenblatt für deutsche Lehrkunst, für Geschichte und Schrifttum der Erziehung und des Unterrichts)

Im Gesang vergißt das Kind, das Krieg ist.

Und es soll auch für das Kind Zeiten geben, wo es des Krieges vergessen darf. Hier im Gesang fühlt sich die Seele des Lehrers endlich einmal frei von den Übeln der grauen Sorge. Hier in dem wärmenen Himmelslichte der Kunst fühlt sich seine Seele endlich einmal hinausgehoben über den Druck des Alltags und trinkt sich einmal satt an dem Sonnenblicke edler Kunst.

Darum hineingeführt die so oft frierenden Seelen in das Sonnenglück der Musik. Es kann ja niemand sich fern halten unter denen, die zu Hütern gesetzt sind, von diesem Hirtenamte an den jugendlichen Geistern und Herzen. Wem nur ein Funken echter Kindesliebe schlägt, der wird nicht dem Kinde -und besonders nicht den Kleineren unter den Schulkindern – das Glück vorenthalten wollen, das nun einmal die Musik, diese menschenfreundlichste aller Künste, den Herzen schenkt. „Laßt uns unsern Kindern leben.“ Laßt sie glücklich sein durch Gesang. Glück macht gesund!

Hugo Löbmann , in: Deutsche Schulpraxis – Wochenblatt für deutsche Lehrkunst, für Geschichte und Schrifttum der Erziehung und des Unterrichts , Jg. 1918, Nr. 30, Leipzig, 28. Juli , S. 233 f

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