Der diebische Müller
Bender, Oberschefflenz S. 262. 49
Klip klap
in usen (unsern) Sack
De Möller kri’t (kriegt) dat beste
Dat annere for de Gäste!
(Braunschweig: Andree, Braunschweiger Volkskunde S. 263)
[Die Mühle] die geht di klipp di klapp / dat beste Mehl en menge (meinen) Sack!
Rhein. Wörterbuch V 1361
Der Lausitzer Volkswitz kann sich nicht genug tun, die Vorliebe des Müllers für „Metzen“ (oberlausisch: „matzen“, d,h, sich von dem zur Verarbeitung erhaltenen Rohstoff einen Teil einbehalten) zu geißeln. Er mischt den Bauern anstatt guten Mehls zusammengekehrtes unter.
Das Metzen und das Kehren
Das ist des Müllers Pflicht
Wer aber das Metzen und das Kehren vergißt
Ist nicht wert, daß er des Müllers Brot frißt.
Friedersdorf bei Löbau
Traspe, Rod und Vogelwicken
Dürft ‚r (ihr) nich ’n Müller schicken
Von Stöbn (Stieben) und Kehrn
Muß’r’ch (sich) drnährn
Von Matzen und Stahln
Muß’r’ch drhaln (erhalten)
Dürrhennersdorf
In Olbersdorf bei Zittau sagt man in Anknüpfung an einen Spruch:
Aller Augen,
Der Müller füttert seine Tauben.
A hebt seine diebschen Hände uf
Und stiehlt ’n Leuten ’s Mahl aus ’n Säck’n,
Spricht: ’s es (ist) drüben, ’s es verstuben (zerstoben)
Müller, Mahler, Matzendieb,
Matz ner ’n Bauer ’n Sack nich miet.
Kinderreim. – Einsiedel bei Chemnitz
Müller, Mahler, Matzenstahler.
Durrhennersdorf bei Löbau ; Stollberg im Erzgebirge
alle nach Steinitz I , S. 49f
Volksmusik: Volkslied-Forschung - Verschiedenes
Ort: Braunschweig, Erzgebirge, Rhein, Zittau
Siehe dazu auch:
- Aus dem Tagebuch des Varnhagen von Ense (1844) (Politische Lieder)
- Ausländer Menschen niederen Grades? ()
- Bedeutung des Spiels ()
- Betrifft „Hamburger Swing-Kreise“ (Edelweißpiraten)
- Das alte Volkslied von der Besiegung der Seeräuber Störtebeker und Gödeke Michael ()
- Das Attentat des Bürgermeisters Tschech vom 26. Juli 1844 ()
- Das Bebersche Lied von 1848 (Allgemein)
- Das Lied vom treuen Robert Blum 1849 ()
- Das Ottolied ()
- Denkst du daran mein tapferer Lagienka (Hintergrund) ()
- Der alte Gewerkschafter Xaver – Anekdote (Weberlieder)
- Der Auszug nach Weiler (1848) ()