Endlich bringt der Eingang der Marseillaise in den 5 ersten Tönen eine so allgemeine, in Hunderten von Kunst und Volksgesängen vorkommende Musikphrase, ich erinnere nur an Mozarts Papageno Arie Ein Mädchen oder Weibchen,  das Soldatenlied Ein Schifflein sah ich fahren und zulegt an den Sang an Aegir, dass es gar nicht befremdlich ist, wenn der französische Komponist und Holtzmann auf gleichen Einfall kamen, ohne damit von einander entlehnt zu haben.

In mein Buch, das nichts weniger als politische Agitation verfolgt, sondern bloß der deutschen Literatur und Musikgeschichte dienen will, glaubte ich, unbedenklich die Marseillaise aufnehmen zu dürfen. Wird doch von ihr und ihren Wirkungen so oft gesprochen, das jeder Gebildete sie genauer kennen lernen möchte. Überdies wurde sie wirklich auch in Deutschland früher mehrfach gesungen, der Text erfuhr auch Übersetzungen und Bearbeitungen, auch der französische Text findet sich in manchen Taschenliederbüchern und in Musikwerke wurde das historisch denkwürdige gewaltige Tonstück aufgenommen, z B nicht bloß in viele Potpourri sondern auch R. Schumanns Komposition zu Heines Lied „Die beiden Grenadiere“, so auch zu manchem Freiheitsliede für Männerchor fand es Verwendung.

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