Vorwort: Des Knaben Wunderhorn

Achim von Arnim und Clemens von Brentano (in: Des Knaben Wunderhorn, Band 1, 1808, Vorwort)

So sing her , sagt der Fuker . Der gute Grünenwald hub an und sang sein Lied mit ganz fröhlicher Stimm heraus. Der gut Herr verstund sein Krankheit bald, meinet aber nit daß der Sach so gar wär wie er in seinem Singen zu verstehn geben hat, darum schickt er eilend nach dem Wirth, als er nun die Wahrheit erfuhr, bezahlt er dem Wirth die Schuld, errettet dem Grünenwald seinen Mantel und schenk ihm eine gute Zehrung dazu. Die nahm er mit Dankt an, zog demnach seine Straße, da erhob sich ein Wind der selbigen Mantel recht lustig vor dem Hause des armseligen Wirthes aufblies war aber dem Wirthe entgegen warf ihm auch die Fenster zusammen darum Kunst nimmer zu verachten ist

Aus dem Rollwagenbüchlein

Wir sprechen aus der Seele des armen Grünenwald, das öffentliche Urtheil ist wohl ein kümmerlicher Wirth, dem unsre Namen als Mantel dieser übel angeschriebenen Lieder die Schuld nicht decken möchten. Das Glück des armen Singers, der Wille des reichen Fuker, geben uns Hoffnung in Eurer Erzellenz Beifall aufgelöst zu werden .

in: Des Knaben Wunderhorn I, 1808

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