Wir wollen mit Pfaff und Adel raufen
Musikalische Blasphemien aus sieben Jahrhunderten
Die Nonn’ ein geistig Knäblein gebar Kein Ort war den geilen Pfaffen zu heilig, und die Regierungen mußten dieselben oft strafen, weil sie einen Altar oder einen andern für heilig geltenden Ort als Sofa betrachtet hatten. Ein Kaplan zu Solothurn beging selbst die schreiende Sünde, die Orgel zum Schauplatz seiner unerlaubten Freuden zu wählen!
Robert von Abrissel, der Stifter des Klosters von Fontevrauld, ein sehr heiliger Mann, brachte die Nächte bei Nonnen zu, um seine Stärke zu prüfen in der Tugend der Enthaltsamkeit. Sehr vernünftig war es von ihm, daß er sich zu dieser Probe nur die allerschönsten Nonnen aussuchte. Siegte er, dann war sein Sieg um so verdienstlicher, und unterlag er, nun, dann lohnte es doch auch der Mühe. (Corvin)
Ist jemand, schreibt Nikolaus de Clemanzis (+1440), heutzutage träge und zum üppigen Müßiggange geneigt, so eilt er sogleich, ein Priester zu werden. Alsdann besuchen sie fleißig liederliche Häuser und Schenken, wo sie ihre ganze Zeit mit Saufen, Fressen und Spielen zubringen, betrunken schreien, fechten und lärmen, den Namen Gottes und der Heiligen mit ihren unreinen Lippen verwünschen, bis sie endlich aus den Umarmungen ihrer Dirnen zum Altar kommen. Im Saufen waren die Priester besonders stark und setzten einen Ruhm darein, es den Laien zuvorzutun. Die Pfaffen sagten, wenn sie guter Laune waren, von sich selbst: Wir sind das Salz der Erde, aber man muß es anfeuchten, denn kein guter Geist wohnt im Trockenen. (Corvin)
Der Abt, der reit (Johann Hermann Schein, 1626)
Frisch auf ihr Klosterbrüder mein
Lasst uns einmal fein lustig sein
Der Abt vergnügt sich auf der Fahrt
Drum heben wir auf das Zölibat
Frisch auf ihr Klosterbrüder mein
Wir laden uns die Nonnen ein.
Ein jeder Bruder kriegt seine Nonne
Und alles strahlt und lacht vor Wonne
Die frommen Väter hatten in ihren Kellern Fässer, die größer waren als die Zellen ihrer Vorfahren, der armen Einsiedler. Abbé Parny in seiner köstlichen Satire „La guerre des Dieux“ hat den köstlichen Einfall, alle Satyren und Faune der alten Heidenzeit die Stammväter der Mönche werden zu lassen. (Corvin)
Johann Hermann Schein (1586-1630), Sohn eines evangelischen Pastors, war Kapellmeister in Weimar und Thomaskantor in Leipzig.
Karmeliter mit Frauenzimmer
Unter Johannes XII. (955-963) Regierung ging es recht lustig zu, man lachte und tanzte in der Kirche und sang dazu liederliche Lieder. Der päpstliche Palast wurde in einen Harem verwandelt. Kein Weib war so keck, sich sehen zu lassen, denn Johannes notzüchtigte alles, Mädchen, Frauen und Witwen, selbst über den Gräbern der heiligen Apostel.
Bonifaz VIII. (1294-1303) erklärte öffentlich, daß Hurerei, Ehebruch und Unzucht gar keine Sünde sei, weil Gott Weiber und Männer dazu gemacht habe. Er lebte mit einer verheirateten Frau und mit ihrer Tochter zu gleicher Zeit und mißbrauchte seine Pagen zu unnatürlicher Wollust, so daß sich diese untereinander die Huren des Papstes nannten.
Zeugen bewiesen, daß Johann XXIII. (1410-1415) nicht nur Hurerei, Ehebruch, Blutschande, Sodomiterei, Simonie, Freigeisterei, Räuberei und Mord verschuldet, sondern auch 300 Nonnen verführt oder genotzüchtigt und sie dann zum Lohn zu Äbtissinnen und Priorinnen gemacht habe. Der Papst habe zu Bologna einen Harem von 200 Mädchen unterhalten.
Sixtus IV. (1471-1484) legte in Rom die ersten öffentlichen Bordelle an und wies jeden seiner Kardinäle auf die Erwerbnisse von 20-30 Huren an. Er erlaubte Kardinälen für eine bedeutende Abgabe während der Monate Juni, Juli und August – Sodomiterei!
Julius III. (1550-1555) hielt sich mit dem Kardinal Creszentius gemeinschaftlich Beischläferinnen, und die Kinder, welche dieselben bekamen, erzogen sie gemeinschaftlich, da keiner von beiden wußte, wer der Vater sei. (Corvin)
Papst und Sultan (Christian Ludwig Noack)
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