In Belgien ist es wunderschön
Bis an die Knie im Wasser stehn
Granaten heulen weh und ach
Und Minen machen großen Krach
In Flandern sind wir alle gern
Besonders in der Duve-Ferm
Da treibt man Minenstollen vor
Und nächstens fliegen wir empor
Wir leben still und hocherfreut
Bis einer „Achtung, Mine“ schreit
Dann wird wie ein geölter Blitz
Schnell um die Schulterwehr geflitzt
Und wird der Tommy abgelöst,
Kommt der Kanadier angedöst
Gewehrgranatenschießerei
Das ist ’ne große Schweinerei
Marmelade, trocken Brot
Dörrgemüse, Heldentod
Und Rinderfleisch im eignen Saft
Ja, das gibt Stärke, Mut und Kraft
Kohldampfschieben ist keine Kunst
Das lernt man alle Früh umsunst
Des Mittags Suppe ohne Fett
Und abends geht man so zu Bett
Das Schlafen ist uns allen leid
Das Schanzen macht uns viel mehr Freud
Wir denken an das Vaterland
Und nehmen den Spaten in die Hand
Angst und Arbeit alle Nacht
Ganz vorn sechs Tage zugebracht
In Ruh Appell und Exerzieren
Wer soll da nicht die Lust verlieren?
So tun wir treulich unsre Pflicht
Und denken an den Frieden nicht
Wir führen Krieg bis dorthinaus
Und wollen nimmermehr nach Haus
Wer hat denn dieses Lied erdacht?
Ein Musketier der hat’s gemacht
Der stolz 84er sich nennt
Vom I. flandrischen Regiment
in: Neumann, Volkslied im Weltkriege, S. 119f.: „1917 beim Inf.-Regt 84 öfters vorgetragen. . . . wohl nur vorgetragen, nicht aber gesungen.“
Der große Steinitz (1962, Nr. 271 A „Die eindeutige Kriegsfeindlichkeıt des Liedes wird der „Legalität“ wegen in verhüllter, ironischer Form vorgetragen.“)
