Liedergeschichte: Die Vogelhochzeit
Zur Geschichte von "Die Vogelhochzeit": Parodien, Versionen und Variationen.
Hochdeutsche Übersetzung von „Katü mês Ninak bayt?”, das Pastor Christian Hennig von Jessen (1649–1719) im Lüneburger Land in Text und Melodie aufgezeichnete und in den Anhang seines 1705 im Manuskript fertiggestellten Wendischen Wörterbuchs aufnahm.
Das Lied steht heute in vielen Liederbüchern als „Ein Vogel wollte Hochzeit machen“. Aber wie bitte will „ein“ Vogel allein Hochzeit machen? Es heiratet doch ein „Hochzeitspaar“! Oder will der andere Vogel gar nicht? Es war wohl eher so: Der Mann heiratete, die Frau wurde geheiratet. Dennoch: In vielen älteren Fassungen heißt es „Die Vögel wollten Hochzeit halten„.
Das Lied von der Vogelhochzeit wurde um 1800 – zumindest in Danzig – auch auf die Melodie von“Fuchs du hast die Gans gestohlen“ bzw- „Pumpernickels Hänsle“ gesungen.
Gut Reiher der fischt auf breiter Heide (1615)
Vogelhochzeit
Kåtü mes ninkă båit? (1700)
Wer soll Braut sein (Vogelhochzeit) (1707)
Gleich wie ich meine Lust und Freud allzeit an Vögeln hab (1710)
Wohl auf ihr klein Waldvögelein (Das Federspiel) (1800)
Die Vögel wollten Hochzeit halten (Vogelhochzeit) (1808)
Fuchs du hast die Gans gestohlen (1824)
Dieses Lied war in Preußen vor dem ersten Weltkrieg für den Unterricht in der zweiten Klasse vorgeschrieben (Zentralblatt der preußischen Regierung von 1912)
Ein Vogel wollte Hochzeit machen (1842)
Im Text von 1842 heißt es hier: „Ein Vogel wollte Hochzeit machen“, aber wie bitte will ein Vogel allein Hochzeit machen? Es heiratet doch ein „Hochzeitspaar“! Oder will der andere Vogel gar nicht? In älteren Fassungen heißt es „Die Vögel wollten Hochzeit halten„.
Ich will euch erzählen ein Märchen (1850)
Vogelhochzeit: Die Amsel (1900)



